Viele Verbraucher nutzen derzeit die Möglichkeit, auf Basis der niedrigen Bauzinsen die Finanzierung eines Eigenheims in Angriff zu nehmen. Teilweise verlangen die Banken nicht einmal mehr 1,5 Prozent für einen Immobilienkredit, sodass die monatliche Belastung moderat ausfallen kann. Für manche Kreditnehmer sind diese niedrigen Zinsen allerdings nicht genug, sodass nach weiteren Alternativen gesucht wird. Eine mögliche Variante ist das sogenannte Fremdwährungsdarlehen.
Bei einem Fremdwährungsdarlehen handelt es sich um einen Kredit, der nicht in der Währung des Kreditnehmers – also in diesem Fall nicht in Euro – vergeben wird. Stattdessen findet die Auszahlung der Darlehenssumme sowie die spätere Tilgung des Fremdwährungskredites in einer fremden Währung statt, beispielsweise in US-Dollar. Es gibt im Wesentlichen zwei Vorteile, von denen Kreditnehmer profitieren möchten, falls sie sich für ein Fremdwährungsdarlehen entscheiden. Der erste mögliche Vorteil spielt allerdings in der aktuellen Situation kaum eine Rolle, nämlich ein eventuell niedrigerer Zinssatz.
Da sich die Baukreditzinsen in Deutschland ohnehin auf einem extrem niedrigen Niveau befinden, welches auch einem internationalen Vergleich standhält, kommt dieser theoretische Vorteil des Fremdwährungsdarlehens für die meisten Kreditnehmer derzeit nicht zum Tragen. Beim zweiten möglichen Vorteil, nämlich dem eventuellen Erzielen von Währungsgewinnen, stellt sich die Situation etwas anders dar.
Währungsgewinne beim Fremdwährungskredit möglich
Während die möglichen Zinsvorteile bei einem Fremdwährungsdarlehen aufgrund der aktuellen Zinslage kaum oder gar nicht vorhanden sind, bietet sich Kreditnehmern zu jeder Zeit – also auch in der aktuellen Situation – die Möglichkeit, Währungsgewinne zu erzielen. Doch woraus resultieren diese möglichen Gewinne und was ist in dem Zusammenhang zu beachten? Die eventuell zu erzielenden Währungsgewinne ergeben sich beim Fremdwährungskredit schlichtweg daraus, dass sowohl die Aufnahme als auch die Rückzahlung in einer fremden Währung erfolgt.
In beiden Fällen findet natürlich eine Verrechnung in Euro statt. Denn lässt sich der Kunde beispielsweise ein Fremdwährungsdarlehen in US-Dollar auszahlen, so muss er die Kapitalsumme natürlich in Euro umtauschen. Bei Tilgung des Fremdwährungsdarlehens wird der umgekehrte Weg beschritten, denn dann muss der Kunde Euro aufwenden, um die zur Tilgung notwendige Summe in US-Dollar aufbringen zu können. Ob nun Währungsgewinne erzielt werden können oder gar Verluste entstehen, hängt ausschließlich davon ab, wie sich der Wert der Fremdwährung zwischen dem Zeitpunkt der Aufnahme des Kredites und der Fälligkeit entwickelt. Es gibt in diesem Bereich nur die folgenden drei möglichen Szenarien:
- Devisenkurs notiert bei Aufnahme des Darlehens auf dem gleichen Niveau wie bei Fälligkeit
- Wert der Fremdwährung bei Fälligkeit höher als bei Aufnahme des Darlehens
- Wert der Fremdwährung bei Rückzahlung des Kredites niedriger als bei Aufnahme
Währungsgewinne erzielt der Kreditnehmer ausschließlich unter der Voraussetzung, dass der Wert der Fremdwährung gegenüber dem Euro bei Fälligkeit des Kredites niedriger als bei Aufnahme des Darlehens ist. Sollte der Wert hingegen gestiegen sein, erleidet der Kreditnehmer Währungsverlust. Dies ist bei jedem Fremdwährungskredit das Risiko, welches der Kunde definitiv kennen sollte.