Der Baukredit
Verschiedene Faktoren bestimmen die Höhe des Baukredites. Eine professionelle Beratung ist sehr wichtig. Nicht nur die Zinshöhe und die Nebenkosten bestimmen die Höhe sondern auch der Tilgungsumfang des Darlehens.
Die richtige Tilgung
Der Tilgungssatz, welcher im Vorfeld vereinbart wurde, hat Auswirkungen auf den Zeitraum der Tilgung und somit auf die Darlehenskosten. Umso schneller der Bauherr den Kredit tilgt, umso niedriger fällt die Kreditlaufzeit aus und er muss weniger Jahre Zinsen zahlen.
38 Jahre dauert es beispielsweise ein 100.000 Euro –Darlehen mit einer zu Anfang einprozentigen Tilgung sowie einem Nominalzinssatz von 4,5 Prozent zu tilgen. Würde der Kreditnehmer sich stattdessen für einen Tilgungssatz von 3 Prozent entscheiden, ist er bereits nach 20 Jahren schuldenfrei und hat so gleichzeitig auch ein paar Tausend Euro an Zinsen gespart.
Weiterer Vorteil
Bei einer anfänglich höheren Tilgung ist die Restschuld, nachdem die Zinsbindungszeit verstrichen ist, geringer. Ist die Zinsphase gerade sehr niedrig, so ist das für den Kreditnehmer hervorragend. Sollten sich die Zinsen im Anschluss der Finanzierung erhöhen, kann dies zu einer Erhöhung der zukünftigen Raten führen. Aufgrund der geringen Restschuld, können sie dann aber dennoch gestemmt werden.
Daher sollte sich bereits vor der Finanzierung beschäftigt werden mit dem Thema Tilgung und der Kreditnehmer sich auch gleichzeitig Gedanken machen über die korrekte Höhe des Tilgungssatzes. Für Baufinanzierer, die sich noch spät, beispielsweise mit 40 Jahren für die Finanzierung einer Immobilie entscheiden, ist dies besonders wichtig. Hat der Kreditnehmer in der Phase der Rente dann weniger Geld als während seiner Arbeitszeit, was normal ist, muss das Baudarlehen dann so gestaltet werden, dass es nach Möglichkeit bis zu Beginn der Rente getilgt ist.
Verlängerung der Laufzeit
Durch geringe Tilgungssätze verringert sich die Laufzeit erheblich. In Zeiten der Niedrigzinsphase sollte daher eine mindestens 15-jährige Zinsbindungsfrist vereinbart werden mit einem Tilgungssatz der über einem Prozent liegt. Für den Darlehensnehmer ist dieser Aufpreis, der die Zinssicherheit betrifft, bei einer Niedrigzinsphase nicht so viel.
Ob er nun 1,5 Prozent, 2 Prozent oder 2,4 Prozent, des Tilgungssatzes, hängt letzten Endes ab von den persönlichen und finanziellen Verhältnissen des Bauherren oder des Immobilienerwerbers. Keinesfalls dürfen diese so hoch sein, dass der Lebensstandard, den der Kreditnehmer gewohnt ist, nicht beginnt zu wanken und das Geld für unvorhergesehene Ausgaben nicht zur Verfügung steht.
Wechsel der Tilgungshöhe
Mittlerweile ist ein Wechsel der Tilgungshöhe während der Laufzeit kein Problem mehr. Banken bieten normalerweise zu Anfang Tilgungssätze in Höhe von 1 Prozent von der Darlehenssumme an. Doch bei vielen Instituten haben die Darlehensnehmer auch die Möglichkeit den Tilgungssatz, den sie regelmäßig zahlen, zu variieren und zum Beispiel zu wählen zwischen einem Tilgungssatz von einem bis zu zehn Prozent. Es gibt Banken, die auch ohne Aufpreis eine gewisse Anzahl an Umstellungen während der gesamten Zinsbindungszeit anbieten. Andere wiederrum ermöglichen es ihnen durch ein bestimmtes Entgelt, Umstellungen in unbegrenzter Menge.
Den Tilgungssatz sollte der Kreditnehmer sowohl am Anfang als auch in der Anschlussfinanzierung immer im Auge behalten. Die Bank bietet oftmals für das Darlehen in Folge den gleichen Tilgungssatz an, wie auch während der Zinsbindungsphase. Berücksichtigt wird bei diesen standardisierten Konditionsanpassungen nicht, dass bei dem Kreditnehmer sich die persönlichen und finanziellen Verhältnisse eventuell in der Zwischenzeit auch geändert haben und er eventuell auch in einem höheren Umfang tilgen könnte.