Abrufkredit Vergleich – die besten Angebote finden
Der Dispositionskredit gehört zu den Kreditarten, die von deutschen Kunden am häufigsten genutzt werden. Viele Menschen wissen in dem Zusammenhang nicht, dass es mit dem Abrufkredit noch eine sehr gute Alternative gibt. Insbesondere aufgrund der hohen Verzinsung ist der Dispositionskredit meistens die teuerste Variante, wenn es um eine Finanzierung geht. Der Abrufkredit, der mitunter auch als Rahmenkredit bezeichnet wird, ist demgegenüber oftmals deutlich günstiger. Trotzdem ist es wichtig, einen Abrufkredit Vergleich durchzuführen, damit Sie den Kredit mit den möglichst niedrigsten Zinsen in Anspruch nehmen können.
Abrufkredit Vergleich
Problem Dispositionskredit: Hohe Dispozinsen trotz Niedrigzinsphase
Bevor wir näher auf den Abrufkredit eingehen und worauf Sie beim Vergleich achten sollten, möchten wir kurz etwas zum Hintergrund erläutern, warum der Rahmenkredit eine gute Alternative sein kann. Dass die weitaus meisten Kontoinhaber in Deutschland, die ihr Girokonto überziehen, einen Dispositionskredit nutzen, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es sehr bequem, schnell und einfach ist, die Kreditlinie einräumen zu lassen.
Man gewöhnt sich sofort an die Nutzung des Dispositionskredites. Viele Kontoinhaber zahlen den Sollsaldo nur selten oder gar nicht zurück. Das Problem beim Dispositionskredit besteht allerdings darin, dass die zu zahlenden Sollzinsen sehr teuer sind. Zwar bewegen sich die Angebote mittlerweile zwischen rund 6,9 und über 12 Prozent, aber durchschnittlich zahlen Sie dennoch für einen Dispositionskredit Zinsen in Höhe von ca. 9,75 Prozent. Aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll, dass Sie sich nach Alternativen umsehen, wie es der Abrufkredit sein kann.
Worum handelt es sich beim Abrufkredit?
In vielen Punkten ist der sogenannte Abrufkredit mit einem Dispositionskredit vergleichbar, aber es existieren auch einige markante Unterschiede. Der Abrufkredit ist ebenso wie der Dispositionskredit eine Kreditlinie, die dem jeweiligen Kunden seitens der Bank eingeräumt wird.
Im Unterschied zum Dispo wird der Rahmenkredit allerdings mit der entsprechenden Kreditlinie nicht auf dem Girokonto eingeräumt. Stattdessen eröffnet die Bank ein eigenes Kreditkonto und stellt dort den Abrufkredit mit der vereinbarten Kreditlinie zur Verfügung. Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen dem Abrufkredit und dem Dispositionskredit besteht darin, dass Sie die Kreditlinie jederzeit beanspruchen können, dies aber keineswegs tun müssen. In beiden Fällen findet eine taggenaue Berechnung der Zinsen statt, natürlich nur für den Betrag, den Sie tatsächlich von Ihrem Kreditrahmen in Anspruch genommen haben.
Eine wichtige Eigenschaft des Abrufkredites und gleichzeitig eine weitere Differenz zum Dispositionskredit besteht darin, dass mit der Bank fast immer eine Rückzahlungsvereinbarung getroffen wird. Hier gibt es zwar keine festen Raten, wie es beim Ratenkredit der Fall wäre. Stattdessen vereinbaren Bank und Kunde meistens eine Mindestrückführung, die sich auf den in Anspruch genommen Kreditrahmen bezieht.
Wenn Sie beispielsweise einen Abrufkredit in Höhe von 5.000 Euro eingeräumt bekommen haben und diesen im vergangenen Monat durchschnittlich mit 2.500 Euro zu einem Zinssatz von 5,6 Prozent in Anspruch genommen haben, müssen Sie bei einer Rückzahlungsvereinbarung von mindestens zehn Prozent demzufolge in diesem Monat mindestens einen Betrag von 250 Euro an die Bank zahlen.
In der Summe sind es die folgenden Eigenschaften, durch die sich ein Abrufkredit in der Praxis auszeichnen kann:
- Kreditrahmen wird auf einem Kreditkonto eingeräumt
- Höhe des Kreditlimits orientiert sich oft am dreifachen Nettoeinkommen
- Kreditlinie kann, muss aber nicht beansprucht werden
- Zinsen oftmals (deutlich) niedriger als beim Dispositionskredit
- Mindestrückführung des Sollsaldos wird mit der Bank vereinbart
Welche Kunden können einen Abrufkredit in Anspruch nehmen?
Zwar handelt es sich beim Abrufkredit um einen Kreditrahmen und nicht um eine Darlehenssumme, die ausgezahlt wird. Dennoch legen die Banken vor der Vergabe des Darlehens die gleichen Maßstäbe an, wie es bei anderen Krediten der Fall ist.
Dies bedeutet, dass Sie sowohl die Kreditfähigkeit als auch eine ausreichende Kreditwürdigkeit besitzen müssen, wenn Sie den Abrufkredit eingeräumt bekommen möchten. Die Kreditfähigkeit ist relativ einfach zu erfüllen, denn dazu müssen Sie lediglich das 18. Lebensjahr vollendet haben. Bei der Kreditwürdigkeit ist es etwas schwerer und zudem setzt die Bank hier verschiedene Hebel an, um Ihre Bonität zu überprüfen. Im Wesentlichen ist das zum einen die SCHUFA-Auskunft und zum anderen müssen Sie Ihr regelmäßiges Einkommen nachweisen.
Aufgrund der zuvor genannten Instrumente zur Bonitätsprüfung können wir an dieser Stelle bereits festhalten, dass Sie vermutlich keinen Abrufkredit erhalten werden, falls Sie mit einem negativen Eintrag in der SCHUFA belastet sind. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Mahnbescheid oder um eine eidesstattliche Versicherung handelt, die Sie in der Vergangenheit abgegeben haben.
Unter diesen Voraussetzungen werden Sie vermutlich den Kredit ohne SCHUFA als einzige Finanzierungsvariante in Anspruch nehmen können, denn sonstige Banken vergeben in Deutschland normalerweise keinen Kredit und auch keine Kreditlinie bei einem negativen SCHUFA-Eintrag. Aber nicht nur an die SCHUFA-Daten, sondern ebenfalls an das Einkommen stellen die meisten Banken bestimmte Bedingungen, wenn ein Rahmenkredit eingeräumt werden soll.
Für die meisten Kreditinstitute, die einen Abrufkredit zur Verfügung stellen, sieht das ideale Einkommen folgendermaßen aus:
- Unbefristeter Arbeitsvertrag
- Einkommen aus abhängiger Beschäftigung (Arbeitnehmerverhältnis)
- Alter: 20 bis 70 Jahre
- Keine Probezeit mehr
- Vollzeitstelle
- Zwei Jahre oder länger beim aktuellen Arbeitgeber beschäftigt
- Positive Einnahmen- und Ausgabenrechnung, also frei verfügbares Einkommen vorhanden
Falls Sie all diese Voraussetzungen, die mit Ihrem Einkommen verbunden sind, erfüllen können, ist die Chance relativ groß, dass die Bank Ihnen den gewünschten Abrufkredit eingeräumt. Zu den beliebten Kundengruppen vieler Banken – auch hinsichtlich des Abrufkredites – zählen nicht nur Arbeitnehmer, sondern ebenfalls Beamte und Rentner bis zu einem gewissen Alter. Demgegenüber gibt es natürlich auch einige Kundengruppen, die eher schlechte Chancen haben, einen Rahmenkredit eingeräumt bekommen zu bekommen. Dazu gehören insbesondere die folgenden Kunden:
- Hausfrauen
- Geringverdiener
- Rentner über 70 Jahren
- Auszubildende
- Schüler
- Studenten
- Arbeitslose
- Hartz IV Empfänger
Neben diesen Gruppen ist es für Selbständige und Freiberuflern oftmals von der Bank abhängig, ob diese einen Abrufkredit eingeräumt bekommen, selbst wenn sie diesen ausschließlich privat nutzen.
In welcher Höhe wird der Abrufkredit eingeräumt?
Der Abrufkredit ist ein flexibler Kreditrahmen, den Bank und Kunde gemeinsam vereinbaren. Dies bedeutet, dass der Bankkunde zunächst einen Antrag stellt, dass der Rahmenkredit beispielsweise in Höhe von 5.000 Euro eingeräumt werden soll. Ist die Bank dann der Auffassung, dass diese Summe aufgrund des Einkommens und einiger weiterer Angaben vertretbar ist, wird es in den meisten Fällen keinerlei Probleme mit der Inanspruchnahme der Kreditlinien geben. Grundsätzlich kann die Höhe des Abrufkredites zwischen Kunde und Bank frei vereinbart werden, so wie es im Grunde bei jeder Darlehenssumme und jedem Ratenkredit der Fall ist. Allerdings haben die Kreditinstitute natürlich ihre Vorgaben und Strategien, auch bezüglich der Höhe des eingeräumten Abrufkredites.
Eine gute Orientierungsmarke ist deshalb oftmals das dreifache monatliche Nettoeinkommen, wie es übrigens auch beim Dispositionskredit der Fall ist. Dies bedeutet zwar nicht automatisch, dass Sie keinen höheren oder niedrigeren Abrufkredit erhalten können. Aber in den meisten Fällen haben Sie zumindest keine Probleme damit, ein Kreditrahmen zu erhalten, der Ihrem dreifachen monatlichen Nettoeinkommen entspricht.
enn Sie also beispielsweise ein Monatsgehalt (netto) in Höhe von 2.500 Euro erhalten, wird es vermutlich kein Problem sein, dass Sie einen Abrufkredit über 7.500 Euro eingeräumt bekommen. Sie müssen diese Kreditlinie natürlich nicht beanspruchen, sodass auch keine Kosten entstehen, wenn Sie von den 7.000 Euro beispielsweise nur 2.000 Euro in Anspruch nehmen. In diesem Fall würden auch nur Zinsen für diese 2.000 Euro berechnet.
Warum ist der Abrufkredit Vergleich sinnvoll?
Ein Vergleich ist mittlerweile in nahezu allen Finanzbereichen sinnvoll, unabhängig davon, ob es sich um Zahlungsverkehrsangebote, Spareinlagen, Sparverträge, Finanzierungen im Bereich Immobilien oder auch um Abrufkredite handelt. Der Grund besteht schlichtweg darin, dass es bei den zahlreichen Angeboten immer Unterschiede hinsichtlich der Zinsen und mitunter anderer Konditionen gibt. Wenn Sie bei Ihrem zukünftigen Abrufkredit also nicht unnötig Zinskosten tragen wollen, sollten Sie einen Abrufkredit Vergleich durchführen. Mit diesem haben Sie nämlich die Möglichkeit, besonders günstige Angebote ausfindig zu machen und Zinsen einzusparen.
Wie effektiv ein Abrufkredit Vergleich sein kann und welche Zinskosten Sie in der Praxis anschließend sparen können, indem Sie sich für eine günstige Bank entscheiden, soll das folgende Beispiel verdeutlichen. In diesem Fall stellen wir drei Abrufkredit-Angebote gegenüber, um zu zeigen, dass Sie durch einen Abrufkredit Vergleich bares Geld sparen können:
Angebot 1
- Abrufkredit: 8.000 Euro
- Zinssatz: 7,9 Prozent
- Durchschnittliche Inanspruchnahme: 6.000 Euro
- Zinskosten für ein Jahr: 474 Euro
Angebot 2
- Abrufkredit: 8.000 Euro
- Zinssatz: 5,9 Prozent
- Durchschnittliche Inanspruchnahme: 6.000 Euro
- Zinskosten für ein Jahr: 354 Euro
Angebot 3
- Abrufkredit: 8.000 Euro
- Zinssatz: 4,8 Prozent
- Durchschnittliche Inanspruchnahme: 6.000 Euro
- Zinskosten für ein Jahr: 288 Euro
Hätten Sie von diesen drei Angeboten nur das Erste gekannt, weil Sie keinen Abrufkredit Vergleich durchgeführt haben, hätten Sie unter Umständen pro Jahr knapp 200 Euro mehr an Zinsen gezahlt, als wenn Sie sich nach einem Kreditvergleich für das dritte Angebot entschieden hätten. Ohnehin hat ein Rahmenkredit Vergleich nur Vorteile, denn er kann in der Regel anonym durchgeführt werden und ist im Grunde immer kostenfrei. Lediglich darauf, dass möglichst viele Angebote miteinander verglichen werden, sollten Sie der Wahl des Kreditvergleichs beachten.
Fragen und Antworten zum Abrufkredit
In der folgenden Rubrik möchten wir einige Fragen zum Abrufkredit beantworten, die relativ häufig gestellt werden.
- Frage: Warum bieten relativ wenige Banken einen Abrufkredit an?
Diese Frage ist durchaus berechtigt. Vermutlich finden Sie den Abruf- bzw. Rahmenkredit nicht bei vielen Banken, weil es aus Sicht der Kreditinstitute lukrativer ist, stattdessen einen Dispositionskredit einzuräumen. Beim Dispo liegen die Zinsen selbst in der Niedrigzinsphase noch bei durchschnittlich knapp zehn Prozent, während Sie bei einem Abrufkredit, den manche Banken zur Verfügung stellen, von einem durchschnittlichen Zinssatz ausgehen können, der sich im Bereich zwischen 5,5 und 7,5 Prozent bewegt. Warum also soll die Bank von sich aus einen günstigeren Rahmenkredit anbieten, wenn Sie mit dem Dispositionskredit mehr Geld einnehmen kann?! Zudem ist der Arbeitsaufwand beim Dispo für die Bank deutlich geringer, denn hier muss nur kurz eine Kreditlinie eingesteuert werden, während beim Abrufkredit ein eigenes Konto eingerichtet wird.
- Frage: Muss ein Abrufkredit gekündigt werden?
Grundsätzlich gibt es beim Abrufkredit in der Regel die bereits angesprochene Mindestrückführung des in Anspruch genommenen Kreditrahmens. Eine Kündigung im eigentlichen Sinne ist nur dann notwendig, wenn Sie die Kreditlinie nicht mehr zur Verfügung gestellt bekommen möchten. In diesem Fall genügt normalerweise eine formlose Kündigung an die Bank und Sie müssen natürlich den vorhandenen Schuldsaldo ausgleichen, falls die Kreditlinie aktuell in Anspruch genommen wurde.
- Frage: Gibt es einen Unterschied zwischen Abrufkredit und Rahmenkredit?
Oftmals finden sich im Finanzierungsbereich mehrere Begriffe, die eigentlich dasselbe meinen. Dies trifft zum Beispiel auf die Baufinanzierung zum anderen auf die Immobilienfinanzierung zu. Ebenfalls häufig werden Sofortkredite, Schnellkredite und Expresskredite synonym verwendet. Dies gilt ebenfalls für den Abrufkredit, denn der Rahmenkredit ist nichts anderes als eine andere Bezeichnung für diesen Kreditrahmen. Es gibt also de facto keinen Unterschied zwischen dem Rahmenkredit und dem Abrufkredit, sondern die eine Bank bietet die Kreditlinie eben unter dem einen und die andere Bank unter dem anderen Namen an.
- Frage: Kann ich mehr als die vereinbarte Mindestrückführung tätigen?
Selbstverständlich haben Sie beim Abrufkredit jederzeit die Möglichkeit, auch mehr als die vereinbarte Mindestrückführung zu zahlen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei tatsächlich nur um einen Mindestbetrag, den Sie ausgehend vom in Anspruch genommenen Sollsaldo auf dem Kreditkonto zurückzahlen müssen. Darüber hinaus können Sie selbstverständlich auch einen größeren Anteil des in Anspruch genommenen Kreditrahmens zurückzahlen. Dies schließt ebenfalls ein, dass Sie den vorhandenen Schuldsaldo komplett ausgleichen, sodass das entsprechende Darlehenskonto – zumindest vorübergehend – mit einem Saldo von null Euro geführt wird.
- Frage: Ist der Abrufkredit besser als der Ratenkredit?
Diese Frage lässt sich deshalb nicht beantworten, weil es sich um unterschiedliche Darlehensarten handelt, die unter ebenfalls unterschiedlichen Voraussetzungen die optimale Finanzierungslösung sein können. Daher kann man nicht sagen, dass der Abrufkredit generell besser oder schlechter als ein Ratenkredit ist. Beim Ratenkredit steht im Vordergrund, dass Sie einen bestimmten Darlehensbetrag ausgezahlt bekommen möchten, um davon eine Konsumausgabe zu finanzieren. In der Folge zahlen Sie dann die in Anspruch genommen Darlehenssumme nebst Zinsen in der monatlichen Kreditrate an den Kreditgeber zurück.
Beim Abrufkredit ist es hingegen so, dass eher die Flexibilität im Vordergrund steht, bei Bedarf immer wieder eine Kreditlinie beanspruchen zu können. Selten wird der Rahmenkredit beantragt, weil eine Konsumausgabe finanziert werden soll, wie zu Beispiel die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges. Stattdessen erfüllt der Abrufkredit vielmehr den gleichen Zweck wie der Dispositionskredit, nämlich bei einem Liquiditätsengpass eine Kreditlinie in Anspruch nehmen zu können, die allerdings auch flexibel wieder zurückgezahlt werden kann.