Carsten Maschmeyer, der einst mit seinem eigenen Finanzvertrieb in der Geschäftswelt durchaus umstritten war, gehört heute zu den bekanntesten Investoren in der Start-Up Szene. Sein Auftreten in der Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ ist sicherlich nicht mehr als ein Marketing-Gag. In Wahrheit investiert Maschmeyer still und leise in hochprofitable Unternehmen, auch aus der Finanzwelt.
Vor wenigen Tagen hat die junge Berliner Kreditkartenfirma Pliant bekanntgeben, dass man in einer neuen Finanzierungsrunde neues Kapital in Höhe von 26 Millionen Euro eingesammelt hat, unter anderem auch von Carsten Maschmeyer. Wir haben folgend die Informationen zusammengestellt.
Erste Serie-A Finanzierungsrunde des Start-Up Unternehmens
Pliant hatte in den zurückliegenden Monaten als Start-Up Unternehmen mehrere Seed-Finanzierungsrunden erfolgreich absolviert. Die Berliner Kreditkarten-Firma wird bereits von namhaften Investoren unterstützt, die nun in der ersten Serie-A Finanzierungsrunde nochmals nachgelegt haben. Insgesamt sind 26 Millionen Euro zusammengekommen. Die Nummer 1 unter dem Investoren ist das japanische Unternehmen SBI Investment. Auf dem zweiten Platz steht der Venture Capital Fond „Alstin Capital“, die Firma von Carsten Maschmeyer. Weitere Großgeldgeber sind:
- MS&AD Ventures aus San Francisco
- Neosfer (Fond für junge Unternehmen der Commerzbank)
- Ramin Niroumand (Privatinvestor)
SBI Investment steht für die Bedeutung von Pliant
Aus der Firmenzentrale von Pliant war zu hören, dass vornehmlich die Partnerschaft von SBI Investment als riesiger Erfolg zu sehen sei. Die Japaner sind einer der wichtigsten Geldgeber in der Fintech-Branche und zwar weltweit. Dass SBI Investment an der Spitze der Finanzierungsrunde zeigt, dass man Pliant geschäftlich auf dem richtigen Weg sei, mit dem auch der Fintech-Geschäftsstandort Deutschland gestärkt wird.
Die Japaner sind in ihrem optimistischen Statement sogar noch einen Schritt weitergegangen. Sie sehen das Berliner Start-Up Unternehmen als den wichtigsten B2B Kreditkarten-Anbieter der Zukunft.
Das Geschäftskonzept von Pliant
Das Fintech Unternehmen hat sich in seinem Geschäftskonzept auf eine spezielle Form der Kreditkarten spezialisiert. Pliant wendet sich mit seinem Angebot ausschließlich an mittlere und große Firmen, mit möglichst vielen Mitarbeitern. Die Firmenkarten werden jedem Mitarbeiter zur Verfügung gestellt, der damit entsprechende Einkäufe erledigen kann. Die Pliant Karten können beispielsweise zum Betanken der Firmenwagen genutzt werden.
Die Geschäftsführung der Unternehmen behält die Ausgaben jederzeit im Blick. Für jede Mitarbeiterkarte kann eine Echtzeitstatistik abgerufen werden. Die Pliant Karten sind mit allen bekannten Software-Lösungen kompatibel. Sie können mühelos in die Firmen-Buchhaltung eingebunden werden.
Der entscheidende Vorteil ist, das Pliant bei der Bereitstellung der Firmenkreditkarten auf umständliche Abläufe und Beantragungsmodalitäten verzichten. Die Karten für die Partner-Unternehmen gibt’s im wahrsten Sinne des Wortes unkompliziert, deutlich einfacher als bei einer Bank. Des Weiteren sind die Kreditkarten-Limits höher. Die Mitarbeiter können mit ihren Karten Firmenrechnung in nahezu jeder Größenordnung begleichen. Von den Inhabern lassen sich die Limits aber beschränken, so dass es zu keinen Kompetenz-Übertretungen kommen kann.
Die Pliant Kreditkarten sind vor allem für schnellwachsende Firmen aus der Startup-Szene interessant. Es kann auf unflexible Bankkredite verzichtet werden. Pliant sorgt für die finanzielle Freiheit und Expansionsmöglichkeiten.
Expansion wird vorangetrieben
Pliant selbst ist übrigens ebenfalls auf dem Expansionsweg. Das Unternehmen hatte bereits im September 2022 bekanntgegeben, dass man die Kreditkarten ab sofort auch in den Niederlanden, in Luxemburg, in Finnland und in Portugal anbietet. Damit sind die Berliner momentan in acht Märkten vertreten. Laut offizieller Pressemitteilung habe man aktuell bereits über 1.500 Firmen akquirieren können, die die Pliant Kreditkarten nutzen. Von jeder Mitarbeiterkarte verdient die Firma monatlich einen Grundbetrag.
Malte Rau, einer der beiden Pliant Gründer, erklärte, dass man mit der abgeschlossenen Finanzierungsrunde Pliant bereits in die schwarzen Zahlen führen kann. Pliant sei heute kurz vor dem Break-Even. Ein interessanter Punkt wird jedoch verschwiegen. Weder Malte Rau noch sein Mitgründer Fabian Terner haben sich zum Wert der Firma geäußert.
Jeder Finanzierungsrunde liegt normalerweise ein testierter Firmenwert zugrunde, anhand dessen die Investoren die ihre Entscheidung treffen. Rau und Terner geben keine Antworten auf entsprechende Anfragen. Geschätzt wird in der Fintech-Szene, dass Pliant aktuell einen Marktwert von ca. 100 Millionen Euro hat.