Die Inflation in Deutschland ist auf einem Rekordhoch. Es ist – trotz der Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank – nicht damit zu rechnen, dass die Inflationsrate im Euro-Raum in absehbarer Zeit wieder sinkt. Wir werden uns noch lange mit der Inflation beschäftigen müssen.
Die Preise in allen Bereichen werden teurer. Ihr Minus wird durch keine Lohnerhöhung aufgefangen werden. Sie verlieren an Kaufkraft. Die Geldentwertung ist in vollem Gange. Wir können Sie gegensteuern? Wir haben ihnen folgend einige private Maßnahmen gegen Inflation zusammengestellt. Voranstellen wollen wir, dass Sie das Inflationsminus nicht komplett auffangen, aber zumindest abmildern können.
Private Maßnahmen gegen Inflation im täglichen Leben
Beginnen wollen wir mit einigen Tipps & Tricks zur Inflationsbekämpfung im täglichen Leben.
Wochen-Budget festlegen
Beschäftigen Sie sich mit ihren Finanzen. Nehmen Sie sich die Zeit. Legen Sie für jede Woche (am besten sonntags) ein Budget für die kommenden Tage fest. Wieviel Geld können Sie ausgeben? Führen Sie ein Haushaltsbuch, in dem alle Ausgaben aufgeführt werden. Sie behalten so den Überblick.
Klug und sparsam einkaufen
Am meisten Geld können Sie beim Einkaufen sparen. Wer private Maßnahmen gegen Inflation sucht, sollte in jedem Fall beim Einkauf von Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Gebrauchs ansetzen. Wir empfehlen ihnen einen Wocheneinkauf durchzuführen, anstatt die Einkäufe zu verteilen. Sie sparen nicht nur beim Discounter an der Kasse, sondern gleichzeitig Benzinkosten.
Apropos Discounter. Achten Sie auf die Eigenmarken der Lebensmittelhändler. Diese sind qualitativ nicht schlechter als die Markenprodukte, aber deutlich günstiger. Des Weiteren sollten Sie natürlich nach Rabatt-Aktionen Ausschau halten. Wer die Sonderangebote nutzt, kann richtig Geld sparen. Sinnvoll ist es zudem, haltbare Lebensmittel auf Vorrat zu kaufen, ehe die nächste Preiserhöhung ansteht. Wesentlich ist zudem die Zeit des Einkaufs. In den Abendstunden gibt’s viele Produkte, die heruntergesetzt werden. Gleiches gilt übrigens auch für die Wochenmärkte, auf denen die Händler kurz vor Ladenschluss nochmals mit Rabatten locken, um die Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen.
Second anstatt neu
Wer eine größere Anschaffung plant, sollte sich überlegen, ob der Einkauf nicht Second Hand erfolgen kann. Second Hand Shops gibt’s nicht nur für die Kleidung. Gerade Elektrogeräte aus zweiter Hand haben oft noch eine lange Lebenszeit und können sogar mit Garantie erworben werden.
Sie müssen übrigens nicht immer kaufen. Eventuell lässt sich ihr älteres Gerät auch reparieren.
Lebensgewohnheiten anpassen
Eine private Maßnahme gegen Inflation ist zudem, die eigenen Lebensgewohnheiten anzupassen. Schränken Sie Cafe- und Restaurant-Besuche ein. Muss es der Coffee to Go sein oder genügt der Filterkaffee zu Hause? Partys und Feiern müssen nicht zwingend außer Haus veranstaltet werden. Der Geburtstagsabend mit Freunden in den eigenen vier Wänden ist zweifelsfrei preiswerter.
Private Maßnahmen gegen Inflation im Finanzbereich
Es ist kein Geheimnis, dass von der Inflation vor allem die Menschen betroffen sind, die ohnehin schon sehr wenig Geld zum Leben zur Verfügung haben. Richtig ist aber auch, dass die Mittelschicht sich ebenfalls mit der Geldentwertung beschäftigen muss. Wer also noch einige tausend Euro im Sparstrumpf hat oder zumindest sparen will, sollte darüber nachdenken sein Geld während der Inflation klug anzulegen.
Bargeld-Hortung der falsche Weg
Es gibt einige Verbraucher, die das Geld zu Hause horten, in der Meinung, dass man nur mit Cash in Krisenzeiten abgesichert ist. Dies ist aber definitiv der falsche Weg. Wer sein Geld liegenlässt, kann sinnbildlich zusehen, wie dessen Wert schmilzt und schmilzt.
Ein Beispiel: Sie haben 10.000 Euro auf der hohen Kante und legen den Betrag nicht an. Bei einer Inflation von 8 Prozent sinkt der Wert innerhalb von zwei Jahren auf 8.573,39 Euro. Sie haben also einen jährlichen Kaufkraftverlust von 713,31 Euro.
Tagesgeld, Aktien, Sparpläne
Eine wichtige private Maßnahme gegen Inflation ist, sich eine passende Geldanlage zu suchen, mit der die Spanne zwischen Inflationsrate und Kaufkraftverlust zumindest gemindert werden kann. Durch die Leitzins-Erhöhungen der EZB sind in den zurückliegenden Wochen auch die Zinsen für die Tages- und die Festgelder gestiegen. Sie sind eine sehr sichere Anlage bei den Banken und bringen ihnen immerhin ein kleines Plus.
Wer etwas mehr will, aber auch ein kleines Risiko tragen will, investiert in Aktien- oder in EFT-Fonds. Jahresrenditen zwischen 6 und 8 Prozent sind hier keine Seltenheit. Sie können also mit einer klugen Geldanlage den Kaufkraftverlust fast ausgleichen. Ein wirklich „Gewinn“ machen Sie bei einer hohen Inflation aber auch hier nicht.
Kontoführungsgebühren müssen nicht sein
Zudem sollten Sie auf die „kleinen“ Ausgaben bei ihren Finanzen achten, die im ersten Moment oft gar nicht auffallen. Zahlen Sie für ihr Girokonto zum Beispiel noch Kontoführungsgebühren? Dann sprechen Sie mit ihrer Bank oder wechseln das Kreditinstitut. Es gibt zahlreiche Banken in Deutschland, die ihnen kostenlose Giro- und Gehaltskonten anbieten.