Die niedrigen Zinsen in den zurückliegenden Jahren haben viele Verbraucher verzweifelt nach rentablen Anlagemöglichkeiten suchen lassen. Unabhängig von neuen, modernen Geldanlage-Varianten ist eine Sektion aufgeblüht – die Aktien. Noch nie hat es in Deutschland so viele Aktionäre wie 2022 gegeben. Vor allem bei den jungen Kunden ist der Einstieg in den Börsenhandel so bleibt wie noch nie. Wir haben für Sie in den News die aktuellen Zahlen und Daten aus Deutschland zusammengefasst.
Kurs-Minus des letzten Jahres zum Einstieg genutzt
Das Sinken der Aktienkurse im Vorjahr war nicht dramatisch, aber es war sehr, sehr deutlich. Den Abwärtstrend haben viele neue Anleger bewusst zum Einstieg an der Börse genutzt. Die Papiere waren insgesamt recht günstig. Kursgewinne in den kommenden Monaten und/oder stabile Dividenden sind mehr als wahrscheinlich.
Rekordhoch von 2001 knapp übertroffen
Die bisherige Höchstzahl der deutsche Aktionäre hat es im Jahr 2001 gegeben. Damals ist im Anschluss die Internet Blase der New Economy Unternehmen geplatzt, so dass die Aktionszahl auf 8,4 Millionen Anleger gefallen ist.
2022 hat es indes schon wieder 12,9 Millionen Verbraucher gegeben, die ihr Geld in Aktien investiert haben. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist dies ein Anstieg um 800.000 Personen.
Jugend forscht in Aktien
Der Trend kann etwas flapsig als „Jugend forscht“ bezeichnet werden. 600.000 der 800.000 Neueinsteiger ist in der Alterspanne zwischen 14 und 29 Jahren zu finden. Bei den Minderjährigen handelt es sich dabei natürlich um Aktien-Anlagen, die von den Erziehungsberechtigten im Name der Kinder veranlasst wurden. In jüngsten erfassten Altersgruppe gibt’s heute 2,1 Millionen Aktien-Anleger.
Ein deutliches Plus in der Statistik ist zudem in der Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren zu erkennen. Mit einem Zuwachs von 300.000 ist hier die Grenze von zwei Millionen Investoren erreicht.
Die ältere Generation hat sich indes augenscheinlich etwas aus dem Aktienhandel bzw. der Aktienanlage zurückgezogen. Bei den über 60jährige ist der Investoren-Anteil um 300.000 auf 3,7 Millionen gesunken.
Geldanlage in Aktien über Sparplan
Ermittelt wurden die Zahlen vom Deutschen Aktieninstitut. Im Jahresbericht der Fachleute ist zudem zu lesen, dass die Überzahl der jungen Anleger keine direkte Aktienpakete kauft, sondern indirekt über Sparpläne in Index-Fonds investiert. Die Börsen-Newcomer seien in der Regel breit aufgestellt und bringen auch einen langen Atem mit. Sie wissen sehr gut wie die Börse funktioniert und wie sich der Erfolg einstellen wird.
Offiziell legen 70 Prozent der Aktionäre bis zu 35. Lebensjahr ihr Geld über eine Sparplan an. 77 Prozent aller jungen Aktionäre haben in einer repräsentativen Umfrage angegeben, dass man die Investition an der Börse zum Vermögensaufbau nutzt.
Frauen holen auf, der Mann ist aber weiter der Aktionär
Die Frauen haben in der Aktionär-Statistik etwas aufgeholt. Der typische Investor an der Börse ist aber weiterhin der Mann. 2022 ist die Zahl der weiblichen Aktionärinnen um 482.000 gestiegen. Bei den Herren der Schöpfung betrug das Plus lediglich 338.000. Im Gesamtverhältnis für die Männer damit aber weiterhin 8,1 Millionen zu 4,7 Millionen.
Regionale Unterschiede in Deutschland
Wer sich die Landkarte anschaut, wird erkennen, dass es zwischen den Bundesländern gewaltige Unterschiede gibt. Die Top-3 in Sachen Aktien-Invest sind:
- Baden-Württemberg – 24,5 % der Bevölkerung hat in Aktien investiert
- Schleswig-Holstein – 20,2 % der Bevölkerung hat in Aktien investiert
- Sachsen – 18,3 % der Bevölkerung hat in Aktien investiert
Schlusslicht in Deutschland ist Mecklenburg-Vorpommern mit nur 7,9 %. Durchschnittlich besitzen 18,3 % alle Deutschen Aktienanteile.
Die Zahl ist zwar gewachsen, ist jedoch kein Rekord. Zur Jahrtausendwende hat das Deutsche Aktieninstitut ausschließlich deutsche Staatsbürger in die Statistik einbezogen, heute gilt der Index für alle Einwohner. Des Weiteren hatte damals die Deutsche Telekom gerade ihre dritte Aktien-Charge in den Umlauf gebracht, bei der zahlreiche Menschen zugegriffen hat. Heute wissen wir, dass der Kauf der Telekom-Aktien mitnichten ein gute Investition war.
Aktive Fonds hoch im Kurs
Während der Kauf von Einzelaktien verhältnismäßig zurückgegangen ist, ist die Investition in Fonds allein im letzten Jahr um 1,6 Millionen auf 10,5 Millionen gestiegen. Die Anleger suchen dabei bewusst aktive Fonds heraus, die von Manager geführt und geleitet werden.