
Der Dispokredit, welcher auch „Kontokorrentkredit“ genannt wird, ist bei Millionen von Bankkunden sehr beliebt. Der Dispokredit soll dem Verbraucher Flexibilität einräumen und beispielsweise dazu dienen, kurzfristig auftretende Engpässe zu überbrücken. Doch wie lange sollte man einen Dispokredit in Anspruch nehmen? Wann sollte man sich mit der Ablösung eines Dispokredits auseinandersetzen? Der folgende Artikel beschäftigt sich mit dem Thema „Dispokredit ablösen“ und geht dabei unter anderem auf die Nachteile des Dispokredits ein.
Was versteht man unter einem „Dispokredit“?
Unter dem Begriff „Dispokredit“ wird im Bankenjargon ein mit der Bank vereinbarter Betrag (Dispositionsrahmen) verstanden, welcher es dem Bankkunden erlaubt, sein Girokonto bis zu einer gewissen Höhe eigenständig im Soll zu führen. Die durch Disponutzung entstehende Überziehung ist mit der Bank vereinbart, weshalb der Bankkunde stets mit seinem Dispositionsrahmen planen kann. Im Vergleich zu einer gewöhnlichen Kontoüberziehung, welche durch bankenseitige Kulanz entsteht, besitzen Dispokredite deutlich niedrigere Zinssätze. Dazu können Bankkunden ihren Dispositionsrahmen durch eingehende Lastschriften, ausgehende Überweisung sowie Abhebungen am Geldautomaten in Anspruch nehmen. Die gewöhnliche Kontoüberziehung kann hingegen nur bei eingehenden Lastschriften erfolgen, welche trotz fehlender Deckung von der Bank gebucht werden.
Wann ist die Ablösung eines Dispokredits sinnvoll?
Die Bank definiert einen Dispokredit als kurzfristig zu nutzende, eingeräumte Überziehungsmöglichkeit. Dies bedeutet, dass man sich als Verbraucher in jedem Fall mit einer Kreditablösung beschäftigen sollte, wenn man über einen längeren Zeitraum innerhalb des Dispositionsrahmens in der Überziehung steht. Wie lang dieser Zeitraum sein sollte, kann zwar grundsätzlich nicht definiert werden, die Banken haben aufgrund aktueller Richtlinien jedoch die Vorgabe, regelmäßig mit Kunden zu sprechen, welche ihren Dispokredit länger als drei Monate in Anspruch genommen haben. Die Banken müssen eine Umschuldung des Dispokredits aktiv anbieten, da die Zinssätze der Dispokredite immer noch sehr hoch sind (durchschnittlich circa 10,00% p.a.). Wenn man als Verbraucher merkt, dass man seinen Dispokredit schon länger als einen Monat nutzt und dazu das Gefühl hat, dass auch mit Verrechnung der nächsten Gehaltszahlung kein Kontoausgleich möglich ist, dann sollte man sich ebenfalls an die kontoführende Bank oder ein anderes Kreditinstitut wenden.
Die Nachteile eines Dispokredits
Auch wenn der Dispokredit einige Vorteile besitzt und vor allem für Flexibilität und Freiheit sorgt – er besitzt natürlich auch seine „Schattenseiten“. Zuerst einmal ist es so, dass es in der Bankenwelt mit der ungeregelten Überziehung nur eine Dienstleistung gibt, welche noch teurer ist als die Nutzung eines Dispositionskredits. Trotz der aktuellen Niedrigzinsphase liegen die Konditionen für einen Dispokredit immer noch bei 4,50 bis 15,00%, wobei der Großteil der Banken einen Dispokredit für durchschnittlich 10,00% anbietet. Bei größeren Dispositionsrahmen von beispielsweise 5.000,00 Euro und einer Inanspruchnahme von mehreren Monaten entstehen vor allem in Relation zum Kreditbetrag wahnsinnig hohe Kosten. Da die meisten Bankkunden einen Privatkredit mit festgeschriebenem Zinssatz für circa 5,00 bis 7,00% bekommen können, lohnt sich die Ablösung eines Dispokredits kostentechnisch auf jeden Fall.
Darüber hinaus sorgt die dauerhafte Ausschöpfung eines Dispositionsrahmens auch mit Blick auf die Bonitätsbewertung der SCHUFA für Gefahren. Banken müssen das Bestehen als auch die Nutzung von Rahmenkrediten an die SCHUFA übermitteln, welche diese im Rahmen des Scoring-Verfahrens verarbeitet. Eine dauerhafte Disponutzung wirkt sich in diesem Zusammenhang risikoerhöhten auf die Ausfallwahrscheinlichkeit aus und sollte daher auch mit Blick auf die SCHUFA-Bewertung unbedingt vermieden werden. Darüber hinaus ist es letztendlich so, dass es bei einem Dispo keine geregelte Rückzahlung gibt. Wenn ein Verbraucher beispielsweise einen Dispokredit in Höhe von 2.000,00 Euro voll ausgeschöpft hat, so reduziert sich dieser Betrag bei Buchung von Geldeingängen stets in voller Höhe der eingegangenen Beträge. Wenn ein Verbraucher beispielsweise ein monatliches Einkommen von 1.800,00 Euro besitzt, so würde er nach der Gehaltszahlung bei -200,00 Euro stehen. Anschließend hat der Bankkunde jedoch noch den vollen Monat mit seinen Fix- und Lebenshaltungskosten vor sich. Es kann daher schnell passieren, dass er am Ende des Monats wieder die vollen 2.000,00 Euro seines Dispokredits in Anspruch nehmen musste.
Im Vergleich zur regelmäßigen Rückzahlung einer fest vereinbarten und in der Höhe passenden Kreditrate, haben es Bankkunden ohne außerplanmäßige Sonderzahlungen oder Fälligkeiten in der Regel schwer, aus einem in Anspruch genommen Dispo wieder herauszukommen.
Den Dispokredit ablösen – so funktioniert es
Wenn ein Dispokredit abgelöst werden soll, so müssen sich Verbraucher einfach nur um die Aufnahme eines Privat- beziehungsweise Konsumentenkredits kümmern, welcher in der jeweiligen Höhe zur Ablösung aufgenommen wird. Je nach Höhe des Dispositionsrahmens befinden sich derartige Kredite häufig im „Kleinkreditbereich“ (beispielsweise 800,00, 1.000,00 oder 2.000,00 Euro). Dies sorgt dafür, dass die Kriterien für die Kreditvergabe in der Regel leicht zu erfüllen sind, weshalb ein derartiger Ablösekredit häufig auch auf dem „kurzen Dienstweg“ beantragt werden kann. Für die Ablösung eines Dispokredits können sich Verbraucher einerseits natürlich an die girokontoführende Bank wenden, andererseits kann natürlich auch bei externen Banken (beispielsweise Direktbanken oder Online-Kreditvermittlern) zwecks der gewünschten Ablösung angefragt werden. Als Kriterien für die Kreditvergabe müssen volljährige, natürliche Personen im Regelfall ihren Personalausweis, einen Nachweis zur Höhe des Ablösebetrages sowie Einkommensnachweise der letzten drei Monate einreichen. Die von der Bank geforderte Mindestrückzahlungsrate für einen Ablösekredit errechnet sich in Abhängigkeit zur gewählten Laufzeit und kann daher im Regelfall frei gestaltet werden. Was die Konditionen betrifft, so sollten Verbraucher auf jeden Fall verschiedene Angebote einholen und die Zinssätze miteinander vergleichen.
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Die Durchführung eines Online-Kreditvergleichs kann hierbei helfen und spart vor allem viel Zeit. Dazu sollte man unbedingt darauf achten, ob sich in den Kreditangeboten unter Umständen Restkreditversicherungen oder ähnliche Zusatzprodukte befinden, welche man als Kunde gegebenenfalls gar nicht abschließen möchte. Ein kurzer Blick auf den Zinssatz reicht diesbezüglich nicht aus, um Angebote für die Ablösung eines Dispokredits umfassend miteinander zu vergleichen.
Fazit: Auch wenn Dispokredite grundsätzlich für Flexibilität sorgen und von vielen Verbrauchern gerne in Anspruch genommen werden – sobald man als Kunde merkt, dass man langfristig im Dispo steht und diesen über die nächste Gehaltszahlung auch nicht verlassen kann, sollte man sich um die Ablösung des Dispokredits kümmern. Auch die Banken sind mittlerweile aufgrund verschiedener Richtlinien dazu verpflichtet, aktiv auf Bankkunden zuzugehen, welche ihren Dispositionsrahmen bereits seit längerer Zeit ausschöpfen. Dies hängt mit den hohen Kosten eines Dispokredits als auch mit negativen Auswirkungen auf die SCHUFA zusammen, welche bei einer dauerhaften Dispoausnutzung entstehen können. Die Ablösung durch einen Privat- beziehungsweise Konsumentenkredit sorgt nicht nur für eine Zinsersparnis, sondern hilft aufgrund der festgelegten Rückzahlungsrate auch maßgeblich bei der systematischen Rückführung des in Anspruch genommenen Dispobetrags.