Bankgeschäfte gehören zu unserem täglichen Leben. Jeder Verbraucher muss monatlich mehrere Rechnungen begleichen, sei es für die Miete, die Versicherungen oder für laufende Kredite. Die Bezahlungen werden via Kreditkarte, per Überweisung oder der Einfachheit halber auch via Lastschrift vollzogen. Normalerweise gibt’s beim Zahlungsverkehr keine Probleme. Doch es kann auch anders kommen. Wir zeigen ihnen folgend wie Sie ihr Geld zurückbekommen, wenn beim Transfer etwas schiefgelaufen ist.
Gründe für eine „falsche oder fehlerhafte“ Bezahlung
Wie kann es überhaupt dazu kommen, dass das Geld von ihnen einen nicht erwünschten Weg genommen hat. Die Gründe sind vielfältig. Beim Lastschriftverfahren sind Sie zum Beispiel darauf angewiesen, dass ihr Gegenüber den richtigen Betrag vom Konto eingezogen. Zudem kann es bei den Lastschriften bzw. bei den Kreditkarten-Belastung einfach zu fehlerhaften Abbuchungen kommen. Eine Zahlendreher bei einer Überweisung oder eine komplett falsch eingegebene IBAN (von einem anderen Empfänger) können in der Praxis natürlich ebenfalls vorkommen. Niemand ist in der Hektik des Tages vor einem Fehler gefeit.
Im schlimmsten Fall handelt es sich bei den ungerechtfertigten Abbuchungen von ihrem Konto oder von ihrer Kreditkarte sogar um Betrug. Umso wichtiger ist es, dass Sie ihre Geld zurückbekommen.
Sehr einfach: Die Rückbuchung bei einer Lastschrift
Unser Tipp sei direkt vorangestellt. Richtig ist, dass Sie sich mit den Lastschrift-Zahlungen in der Praxis eigentlich nicht beschäftigen müssen, denn Zahlungsempfänger bucht das Geld von ihrem Konto ab. Trotzdem sollten Sie die Abbuchungen immer kontrollieren. Es kann in der Praxis schon vorkommen, dass aus Versehen ein Betrag doppelt eingezogen wurde, eine falsche Summe zur Belastung gekommen ist oder ihre Einzugsermächtigung (bei Kündigungen von Vertragsverhältnissen) bereits erloschen war. In all den genannten Fällen wurde ihr Konto zu Unrecht belastet.
Die Rückbuchung der Lastschrift ist sehr einfach. Sie können als Kunde jeder Abbuchung innerhalb von acht Wochen widersprechen. Ihre Bank muss das Geld einfach zurückholen. Sie ist dazu verpflichtet. Sie müssen beim Lastschrift Widerspruch innerhalb der zwei Monate auch keinen Grund angegeben. Sie beauftragen einfach ihre Bank. Bei der Überzahl der Kreditinstitute kann der Vorgang aus dem eigenen Online-Banking Menü heraus erfolgen. Sie gehen einfach auf die Lastschrift in der Transaktionsliste. Sie sehen dort einen Rückbuchungsbutton, der nur via PIN- und TAN noch bestätigt werden muss. Wer kein Online Banking nutzt, kann die Rückbuchung per Anruf, E-Mail oder durch persönliches Vorsprechen am Bankschalter veranlassen. Übrigens: Ist der Geldeinzug ohne Lastschriftmandat erfolgt (beispielsweise bei einem Betrug) haben Sie 13 Monate Zeit die Rückholung zu veranlassen.
Jeder Bank berechnet für eine Lastschrift-Rückbuchung Gebühren, teilweise von über fünf Prozent. Die Spesen zahlen aber nicht Sie, sondern der Zahlungsempfänger, der die Lastschrift ausgelöst hat. Es grundsätzlich davon ausgegangen, dass der Fehler nicht bei ihnen liegt.
Geld zurückbuchen bei einer fehlerhaften Überweisung
Bei einer falschen Überweisung ist indes Eile angesagt. Die eigene Bank kann das Geld nur solange stoppen, bis es das Konto des Empfängers erreicht hat. Sie müssen also nach einer falschen IBAN-Eingabe sofort reagieren und ihre Bank kontaktieren. Der nationale und internationale Zahlungsverkehr ist mittlerweile sehr getaktet, dass viele Überweisungen noch am Tag der Anweisung auf dem Empfängerkonto eingehen. Ist dies der Fall, hat ihr Kreditinstitut keinen Zugriff mehr. Die Bank kann lediglich versuchen, sich mit der Bank des Empfängers in Verbindung zu setzen, um eine Klärung herbeizuführen.
Wer Geld fälschlicherweise erhalten hat, ist gesetzlich verpflichtet, die Summen zurückzahlen. In der Praxis kann es aber schon sein, dass die Person oder die Firma einfach auf „taub“ stellt. Sollte dies der Fall sein, bleibt ihnen schlussendlich nur eine Anzeige nach Notlösung.
Falsche Kreditkarten-Belastung: Die Reklamation
Hat es eine fehlerhafte bzw. falsche Kreditkarten-Belastung gegeben, so können Sie diese bei ihrer Bank bzw. bei Kartenausgeber reklamieren. Nach unseren Erfahrungen haben alle Unternehmen, entsprechende Abteilungen, die die Vorgänge prüfen und schlussendlich die Rückbuchung veranlassen. Denken sollten Sie, dass Vorgang einige Tage Zeit in Anspruch nimmt. In der Praxis arbeiten die Kartenherausgeber mit vorgegebenen Fristen zwischen 10 und 14 Tagen. Oft erfolgt die Rückbuchungsgutschrift natürlich schneller. Visa und Mastercard als Zahlungsprovider haben mit dem Reklamationen indes nichts zu tun.