Sie kommen gerade vom Einkauf? Beim Auspacken im trauten Heim schütteln Sie einmal wieder über sich selbst den Kopf? Sie haben Dinge gekauft, die eigentlich überhaupt nicht benötigt werden? Genau mit diesem Problem haben viele Verbraucher in Deutschland fast täglich zu kämpfen.
Des Weiteren gibt’s einen Punkt an dem finanziell ebenso immer und immer gescheitert wird. Die Rede ist vom Sparen. Man geht ins neue Jahr mit der klaren Zielstellung in den kommenden Monaten ein paar mehr Euro zur Seite zu legen. Das Resümee am nächsten Silvester-Tag zeigt dann aber – es hat nichts gebracht. Vom Sparen war in den zurückliegenden Monaten keine Rede.
Wir haben ihnen in den News ein paar Psycho-Tricks zusammengestellt, mit denen Sie sich selbst überlisten können, um etwas mehr Geld in der Brieftasche bzw. auf dem Konto zu behalten.
Wissenschaftler haben das Spar- und Kaufverhalten der Verbraucher untersucht
Mit der Psychologie beim Sparen und beim Kaufen haben sich in den zurückliegenden Monaten mehrere Wissenschaftlicher beschäftigt, deren Erkenntnisse für ihr Verhalten wichtig sind.
Stress und schlechte Laune führen zum Frustkauf
Normalerweise wird angenommen, dass nur Frauen in einen Kaufrausch verfallen. Ist die Dame das Hauses schlecht gelaunt, wird sich beim Einkauf abreagiert. Richtig ist aber, dass der Punkt nicht nur auf die holde Weiblichkeit zutritt. Auch die Herren der Zunft neigen bei Stress und schlechter Laune zum impulsiven Shoppen, welche schnell ein Loch in den eigenen Geldbeutel reißt. Dem Kaufrausch wir übrigens nicht nur im Modegeschäft (für die Damen) oder im Baumarkt (für die Herren) verfallen. Auch online werden die Waagekörbe im Frustmodus meist reichhaltig gefüllt.
Prof. Dr. Mira Fauth-Bühler, Professorin für Neuroökonomie und Wirtschaftspsychologie, erklärte dazu, dass es im Gehirn vom Mensch ein Kontroll- und ein Belohnungssystem gibt. Mit dem Kontrollsystem werden die eigenen finanziellen Verhältnisse überwacht und langfristige Anschaffungen und Pläne verfolgt. Das Belohnungssystem dient indes dazu, sich einfach einmal etwas Gutes zu gönnen. In Frust- und Stressphase übernimmt das Belohnungssystem die Kontrolle über das Handeln. Ein wichtiger Punkt sei an dieser Stelle der Zeitmangel. Es wird schnell gekauft ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. Entsprechende Fehler werden zudem immer und immer wiederholt. Laut der Neurowissenschaftlerin gibt’s nur einen Weg aus der Krise. Der Verbraucher muss sich seines Verhaltens bewusst werden. Er wenn er das Problem und vor allem die Ursache für Frust und Stress erkannt hat, kann gegengewirkt werden.
Sparen ist wie Sport – es kostet Überwindung
Sebastian Ebert, der an der Frankfurt School of Finance & Management als Professor für Mikroökonomie tätig ist, sieht das Sparen wie Sport. Wer etwas für deine Fitness tun will, muss sich überwinden, die Trainingseinheiten anzugehen. Beim Sparen ist es ähnlich. Die Geldanlage kostet Überwindung, meist schon die einfache Umbuchung vom Girokonto zum Sparkonto. Der einfachste Trick an dieser Stelle ist der Dauerauftrag. Geht das Geld monatlich vom Girokonto automatisch weg, werden Sie sich keine Gedanken mehr machen.
Zudem rät Ebert zu speziellen Anlageformen, beispielsweise in Fonds. Das Auflösen bzw. der Verkauf von Fondanteilen ist nicht innerhalb von Stunden erledigt, im Gegensatz zur schnellen Sparkonto-Abhebung. Je „unverfügbarer“ das Geld angelegt ist, umso besser.
Anreiz zwischen Sparen und Belohnen
Geht’s nach Prof. Dr. Mira Fauth-Bühler ist beim Sparen ein Psycho-Trick entscheidend. Die Erfahrung habe gelehrt, dass große Pläne meist noch größer scheitern. Wer viel Geld zur Seite legen will, wird sein Vorhaben nahezu nie in die Tat umsetzen. Die Belastungen in der Praxis, sprich der Verzicht, sind dann einfach zu groß.
Wer sich jedoch kleine, realistische Ziele setzt, wird Erfolg haben. Das Ansparen sollte dann auch immer mit einer Belohnung verbunden werden. Haben Sie zum Beispiel in einem Monat 200 Euro zur Seite gelegt, können Sie sich im Folge-Monat für die gleiche Summe ein kleinen Sondereinkauf gönnen, um im darauffolgenden Monat wieder 200 Euro aufs Sparkonto zu bringen. Den Zyklus der Belohnung können Sie natürlich selbst bestimmen, wobei die Zeit des Ansparens ohne Belohnung nicht zu lang sein sollte.