Wir wollen mal mit einer kleiner Verschwörungstheorie einsteigen. „Das Bargeld soll abgeschafft werden, um über digitale Zahlungen einen gläsernen Bürger zu schaffen“. Nein, nein – so ist es natürlich nicht, wobei nicht verschwiegen werden kann, dass die Möglichkeiten an Bargeld zu kommen in Deutschland gesunken sind. Wir haben ihnen folgend in den News einige interessante Zahlen zusammengestellt, die offiziell auch von der Bundesbank kommentiert wurden und zwar mit: Die Bargeldversorgung in Deutschland ist gesichert.
Einschätzung der Bundesbank
Die Bundesbank gibt in ihrer Einschätzung zu, dass die Anzahl der Geldautomaten und der Bankfilialen in Deutschland drastisch gesunken ist. Es gebe aber alternative Abhebeorte von Bargeld, beispielsweise an den Ladenkassen der Supermärkte und Discounter, die von den Bankkunden immer mehr genutzt werden. Es bestehe, so die Experten der Bundesbank, kein Grund an der gesicherten Bargeldversorgung landesweit zu zweifeln.
Rückgang der Bankfilialen und Automaten seit 2018
Konkret wird der Rückgang der Bankfilialen und Geldautomaten von der Bundesbank mit Zahlen verdeutlicht. Gab es in Deutschland 2018 noch knapp 30.000 offene Kreditinstitute mit Kundenverkehr, so waren es Ende 2022 nur 23.000 Banken. Im Vergleich zum Jahr 2006 hat sich die Zahl der Sparkassen- und Bankfilialen in Deutschland sogar halbiert.
Bei den Geldautomaten geht’s ebenfalls augenscheinlich rückwärts. 2018 hatten Sie gut 59.000 Möglichkeiten Bargeld aus einem Automat ziehen. Ende 2022 waren nur noch rund 55.000 Geldautomaten in Betrieb.
Bargeld ist noch immer beliebt
Um die eingangs erwähnte Theorie nochmals aufzugreifen. Richtig ist natürlich, dass das Bargeld gerade bei jungen Bankkunden in gewisser Art und Weise vom Aussterben bedroht ist. Es werden neue, moderne Zahlungsmöglichkeiten genutzt. Es kann insgesamt von einem Rückgang des Bargeld-Verkehrs gesprochen werden, aber nicht im Maße es eines generellen Aussterbens. Der alte Slogan „nur Bares ist Wahres“ wird noch Jahrzehnte überdauern. Aktuell werden in Deutschland rund 30 Prozent aller Zahlungsvorgänge bar vorgenommen, also mit Scheinen oder Münzen.
Die Bundesbank betont ihrer Stellungnahme zudem, dass das Bargeld in Krisenzeiten das einzig verfügbare Zahlungsmittel sei. Allein schon deshalb wird es – den Verschwörungstheoretikern zum Trotz – nicht aussterben.
Filialen und Geldautomaten mit hoher Abdeckung
Obwohl die Zahlen der Bankfilialen und der Geldautomaten rückläufig ist, kann nach wie vor von einer sehr guten, landesweiten Abdeckung gesprochen werden, welche in Europa ihresgleichen sucht. 96 Prozent der Bundesbürger, konkret 79,8 Millionen Menschen haben in ihrem Wohnort einen Geldautomat oder eine Bankfiliale bzw. beides. Nur vier Prozent der Bürger müssen zum Geldabheben den eigenen Wohnort verlassen.
Durchschnittlich muss ein Deutscher einen Weg von 1,4 Kilometer zurücklegen, um die nächste Bargeld-Verfügungsmöglichkeit zu erreichen. Für 95,4 Prozent aller Bürger ist der nächstgelegene Abhebeort sogar weniger als einen Kilometer entfernt. Genau diese Zahlen belegen, dass die Aussage der Bundesbank – die Bargeldversorgung ist gesichert – richtig ist. Sie kann mit objektiven Zahlen unterlegt werden.
Ladenkassen können Bankfilialen nicht ersetzen
Das Geldabheben an der Kasse beim Discounter wird immer beliebter. Richtig ist aber, dass die Ladenkassen die Bankfilialen in Deutschland niemals ersetzen können und ersetzen werden. Warum? Ganz einfach. Die Kreditinstitute sind ein wichtiger Bestandteil des gesamten Bargeldverkehrs. Sie sind verpflichtet, die Echtzeit der Scheine und der Münzen zu prüfen. Sie sind dazu in der Lage, im Gegensatz zu den Diskontgeschäften. Bankfilialen werden also nie komplett aus dem deutschen Stadtbild verschwinden, obwohl die Bargeldauszahlung bzw. die Einzahlung für die Kreditinstitute wirtschaftlich unrentabel ist. Sie benötigen Personal und müssen die Scheine und Münzen zudem sicher aufbewahren und transportieren. Bei Online Zahlungen jeglicher Art entfällt dieser Aufwand.
Die Bedeutung des Geldabhebens an der Ladenkasse in Deutschland ist trotzdem gestiegen. 2017 wurden zwei Prozent aller Bargeldverfügungen über eine Ladenkasse vorgenommen. 2022 ist der Anteil bereits auf acht Prozent gestiegen.
Smartphone Zahlungen nehmen zu
Ein Plus bei den Zahlungen gibt’s im mobilen Bereich. Geht’s den Prognosen der Bundesbank wird das Bezahlen via Smartphone in den kommenden Jahren noch gewaltig an Bedeutung gewinnen, vor allem bei der jüngeren Generation. 2017 hatten nur zwei Prozent aller Bürger bereits eine Smartphone-Zahlung vorgenommen. 2021 lag der Anteil bereits bei 15 Prozent. Aktuell werden drei Prozent aller Einkäufe in den Geschäften in Deutschland via Smartphone bezahlt.