Egal ob Autokauf, die Umschuldung des Girokontos oder neue Wohnungseinrichtung – es gibt aus Verbrauchersicht zahlreiche Beweggründe für die Kreditaufnahme. Die Kredithöhe ist dabei jedoch vollkommen unterschiedlich und bewegt sich, insbesondere bei kurzfristigen Privat- beziehungsweise Konsumentenkrediten, meist im Bereich des so genannten „Kleinkredits“.
Kreditsummen im Kleinkreditbereich
Unter dem Begriff Kleinkredit werden in der Bankenlandschaft Kredite verstanden, welche gemessen an ihrer Höhe unter einer festgelegten Grenze liegen. Für diese Grenze gibt es bankenübergreifend jedoch keine vereinbarten Bestimmungen, sodass es von Bank zu Bank unterschiedlich ist, bei welcher Kreditsumme es sich um einen Kleinkredit handelt. Im Durchschnitt betrachten deutsche Banken Kreditsummen im Bereich von 500 bis 10.000 Euro als Kleinkredit.
Gemäß einer Wikipedia-Angabe liegen 70% der in Deutschland aufgenommenen Privat- beziehungsweise Konsumentenkredite unter der definierten Kleinkreditgrenze von 10.000 Euro. Dieser Wert spiegelt die hohe Nachfrage nach kurzfristigen Krediten bis zu 10.000 Euro wieder. Kleinkredite werden als Ratenkredit in der Regel ohne feste Sicherheiten, also „blanko“, gewährt. Der Kreditnehmer erhält dabei einen festen Zinssatz und verfügt in der Regel über ein unbegrenztes Sondertilgungsrecht. Die von den meisten Banken verlangte SCHUFA-Auskunft kann für viele Kreditnehmer jedoch schnell zu einem „Stolperstein“ werden, wenn es um die Aufnahme eines Kleinkredits geht.
Wer und was steckt hinter dem Begriff „SCHUFA“?
Der Begriff „SCHUFA„ steht für das Unternehmen SCHUFA Holding AG, welches die größte privatwirtschaftliche, deutsche Wirtschaftsauskunftei ist. Mit Hilfe der SCHUFA-Auskunft können unterschiedlichste Vertragspartner Informationen zur Bonität Dritter erhalten. Stand Januar 2014 besitzt die SCHUFA Datensätze zu circa 75% der deutschen Bevölkerung. Viele Banken verlangen von ihren Kreditnehmern eine positive SCHUFA-Auskunft als Voraussetzung für die Kreditvergabe.
Kreditaufnahme ohne SCHUFA-Auskunft
Wenn ein Kreditnehmer weiß, dass bei der SCHUFA negative Einträge, beispielsweise Informationen zu bestehenden Zahlungsrückständen, zu seiner Person gespeichert sind, gestaltet sich die Kreditaufnahme meist schwierig. Kredite ohne SCHUFA-Auskunft sind bei klassischen Filialbanken, beispielsweise Volksbanken oder Sparkassen, in der Regel nicht möglich. Um dennoch eine erfolgreiche Kreditgewährung zu erreichen, können Kreditnehmer sich an seriöse Online-Kreditvermittler wenden. Im Internet gibt es zahlreiche Anbieter, welche eine Kreditvergabe ohne SCHUFA-Auskunft beziehungsweise trotz negativer SCHUFA-Einträge versprechen. Die Entscheidung, ob seriöser Kreditvermittler oder nicht, kann anhand weniger Kriterien getroffen werden:
– Seriöse Kreditvermittler arbeiten grundsätzlich ohne Vorkosten beziehungsweise Kreditnebenkosten. Gemäß der jüngsten BGH-Urteile zum Thema Bearbeitungsgebühren, dürfen bei einem Kleinkredit zusätzlich zu den Zinskosten keine weiteren Kosten anfallen. Dies gilt natürlich auch für Kreditvermittler. Unseriöse Kreditvermittler verlangen vom Kreditnehmer schon vor der erfolgten Vermittlung, quasi erfolgsunabhängig, die Zahlung von abstrakten Vorkosten. Kreditnehmer sollten sich von derartigen Anbietern unbedingt distanzieren, da die Praxis gezeigt hat, dass nach Zahlung der verlangten Vorkosten in Sachen Kreditvermittlung häufig nicht mehr viel passiert ist.
– Wer im Internet nach Kleinkrediten ohne SCHUFA sucht, landet schnell bei Kreditanbietern, welche eine so genannte „Finanzsanierung“ anbieten. Auch bei derartigen Anbietern fallen schon im Vorfeld und unabhängig von der tatsächlichen Gewährung eines Kredites Kosten an. Als Verbraucher sollte man daher dringend die Augen aufhalten und genau lesen, ob vom jeweiligen Anbieter eine Kreditvermittlung oder eine Finanzsanierung offeriert wird.
Kleinkredit ohne SCHUFA – wie kann es funktionieren?
Die Gewährung eines Kleinkredites ohne SCHUFA-Auskunft ist bei diversen Banken möglich, wenn der Kreditnehmer ausreichende Ersatzsicherheiten stellen kann oder es einen weiteren Mitantragssteller beziehungsweisen Bürgen mit guter Bonität gibt. Einige Kreditanbieter wie MAXDA sehen in einem solchen Fall über die negative SCHUFA des Kreditnehmers hinweg und stimmen der Kreditvergabe zu. Grundsätzlich sind Kleinkredite ohne SCHUFA nicht die Regel und daher in gewisser Hinsicht immer Kulanz- und Verhandlungssache. In manchen Fällen kann es ebenfalls helfen, wenn vorhandenes Sparguthaben als Sicherheit abgetreten wird. Hier ist es beispielsweise auch möglich, die Ansprüche einer noch nicht fälligen Lebensversicherung an den Kreditgeber abzutreten. Da die Kredithöhe im Bereich der Kleinkredite überschaubar ist, können Zusatzsicherheiten und Mitantragssteller sich extrem förderlich auf die Kreditvergabe auswirken und eine negative SCHUFA-Auskunft egalisieren.